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Mobilitätstrends

Wenn schon, dann elektrisch
Befahrene Kreuzung in einer Großstadt

Mehr denn je suchen Menschen und Unternehmen nach den schnellsten, günstigsten und umweltschonendsten Wegen von A nach B. E-Fahrzeuge, Carsharing und Mobilitäts-Apps stellen die Weichen für eine neue Art, sich im urbanen Raum zu bewegen. Manche denken sogar noch weiter.

Unser Verständnis von Mobilität befindet sich im Wandel. Steigende Spritpreise, Lärmbegrenzungen, Verknappung und Verteuerung der Parkplätze, Straßenmaut und Dieselfahrverbote verdrängen Autos mit Verbrennungsmotor Schritt für Schritt aus dem städtischen Raum.

In Deutschland gibt es mittlerweile rund 60 Umweltzonen, die EU hat CO2 ­freie Mobilität zum Fernziel erkoren: 2050 soll der Verbrennungsmotor europaweit in allen Innenstädten tabu sein. Auch den größten PKW-Enthusiasten dämmert, dass der urbane Raum für den Individualverkehr nicht das Habitat der Zukunft sein wird.

Nur benutzen, nicht besitzen

Die Digitalisierung bietet Möglichkeiten, Mobilität anders, vielfältiger, individueller zu denken und zu gestalten. In vielen Städten helfen Mobilitäts-Apps, den schnellsten, günstigsten und umweltschonendsten Weg von A nach B zu finden. Durch die Vernetzung aller Informationen muss sich das längst nicht mehr auf eine einzige Lösung beschränken.

Die Hälfte der Strecke mit Bus und Bahn, ein paar Minuten zu Fuß und ab aufs E-Bike. Für den Rückweg mit dem Carsharing-Wagen bis vor die eigene Haustür. Mit permanent griffbereitem Smartphone alles kein Problem. Auch beim Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin ist man überzeugt, dass sich langfristig ein Mix von Verkehrsmitteln durchsetzen wird.

Vor allem das Carsharing entwickelt sich im Autoland Deutschland prächtig. 2018 stieg die Zahl der Nutzer auf 2,46 Millionen, 350.000 mehr als im Jahr davor. In 740 deutschen Ortschaften gibt es mittlerweile Carsharing-Angebote, die zusammen rund 20.000 Fahrzeuge zur Verfügung stellen.

Hauptsache elektrisch

Beim Carsharing zeichnet sich zugleich ein weiterer Trend ab: Wenn schon Auto, dann elektrisch. Annähernd alle Anbieter haben Elektroautos in ihrer Flotte, einige setzten sogar ausschließlich auf die Stromvariante. Entsprechend bauen Hersteller wie das Start-up Share2Drive mittlerweile Elektroautos, die ausschließlich für den Carsharing-Einsatz konzipiert sind.

Wo sich die Mobilität verändert, verändert sich auch das Transportwesen. Denn was dem Verbrennungsmotor zum Verhängnis wird, betrifft auch Lieferfahrzeuge. Deshalb suchen mehr und mehr Unternehmen eine Lösung in der E-Mobilität.

Bis Ende 2016 testete etwa die Deutsche Post ihre Streetscoter mit Elektromotor in einem groß angelegten Pilotprojekt in Bonn. Unter dem Motto „CO2-freie Zustellung“ nutzte man für die Post-Scooter nur Strom aus erneuerbaren Energien. Seit Ende 2016 fährt die DHL auch in Köln, Stuttgart und Hamburg mit Elektro-Lieferwägen. Der Paketzusteller DPD kündigte an, bis Sommer 2019 die gesamte Hamburger Innenstadt elektrisch zu beliefern.

Roboter, Drohnen und Tunnel

Um das Konzept Auto komplett zu überwinden, denken einige noch weiter. Eine Idee ist, Lieferdrohnen zu perfektionieren und sie als Paketzusteller zu nutzen. Dass es technisch möglich ist, bewies Amazon 2016, als eine Paketdrohne 13 Minuten nach Bestellung beim Kunden eintraf.

Eine andere Idee sind unterirdische Frachtpipelines, durch die elektrisch angetriebene Kapseln Güter bis zur Verteilstation transportieren. Die letzte Meile bis zum Kunden soll mit Elektrofahrzeugen, Fahrrädern oder E-Bikes zurückgelegt werden. Die britische Firma Mole Solutions arbeitet in Northampton an einem solchen Pipelineprojekt. Auch in Deutschland, Italien und Belgien laufen ähnliche Versuche.

Vollkommen futuristisch wirkt der Plan, Pakete von Robotern liefern zu lassen. Dennoch entwickelt Starship Technologies bereits Lieferroboter, die drei Kilometern um eine Verteilstation Pakete ausliefern. Da die elektrisch betriebenen Kerlchen kosten- und energieeffizient arbeiten, werden sie als realistische Option für die Zukunft der Logistik gehandelt. Vielleicht gehören sie bald ebenso selbstverständlich zum Alltag wie E-Autos und Carsharing.


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